Zukunftsort Dransdorfer Berg
Standort für neues Quartiersprojekt öffnet seine Pforten
Montag Stiftung Urbane Räume und Neue Stadtgärtnerei e.V. entwickeln das Gelände der ehemaligen Dransdorfer Stadtgärtnerei zum sozial-ökologischen Ort für die Nachbarschaft.
Die Montag Stiftung Urbane Räume entwickelt in Kooperation mit dem Verein Neue Stadtgärtnerei e.V. in den kommenden Jahren auf dem seit 2004 brachliegenden Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei „Auf dem Dransdorfer Berg” ein sozial-ökologisches Quartiersprojekt. Zum Auftakt haben Architektur-Studierende im Master der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in einer Projektwoche künstlerische Interventionen inszeniert, die die Sinne der Besucher öffnen und zu einem konstruktiven Diskurs über die Entwicklung einladen sollen. Der Zukunftsort und die Ergebnisse der Projektwoche wurden jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt. Rund 140 Menschen aus Nachbarschaft und dem weiteren Stadtteil nutzen die Gelegenheit, den verborgenen Ort zu entdecken.
„Eine Woche lang haben wir uns die ehemalige Stadtgärtnerei von allen möglichen Perspektiven angeschaut, uns sinnlich, künstlerisch und forschend einen Zugang erarbeitet“, sagt Prof. Willem-Jan Beeren von der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Fachbereich Architektur. „Anders als im Hörsaal sind wir hier auf einen realen Ort mit seiner gewachsenen Historie gestoßen. Die Realität birgt dabei immer ihre eigenen Überraschungen. Das fordert heraus und bringt die Studierenden dazu, nicht nur planerische Vorstellungen zu entwickeln, sondern konkret im Maßstab 1:1 tätig zu werden. Die dabei entstandenen Arbeiten zeugen von Vielfalt und Einfühlsamkeit – und weisen hoffentlich auf die zahlreichen Potentiale für den Zukunftsort Dransdorfer Berg.“
Die künstlerischen Installationen, die ausschließlich aus Fundstücken vom Gelände entstanden sind, regten sie Besucher*innen zum Staunen und zum kritischen Austausch an. „Der offene Dialog mit Nachbar*innen, Stadtteilbewohner*innen und Akteur*innen war eine Bereicherung für alle“, meint Sascha Gajewski, verantwortlicher Projektentwickler für die Montag Stiftung Urbane Räume. „Unsere Gäste auf dem Gelände sehen genau wie wir die vielen Potenziale dieses Ortes und wir freuen uns im weiteren Dialog zu guten Lösungen zu kommen, wie wir das Gelände in Zukunft für das Gemeinwohl nutzbar machen können.“
Dransdorf ist ein Stadtteil im Bonner Norden mit circa 5000 Einwohner*innen. Im Teilhabeindex von Diakonie und Caritas steht Dransdorf auf Platz 60 der 62 Bonner Bezirke.
Weitere Infos zur Projektwoche an der alten Stadtgärtnerei Bonn-Dransdorf
zur temporären Öffnung und künstlerischen Inszenierung des Geländes:
Zeitraum: Montag, 18.09. bis Sonntag, 24.09.2023
Modul: MA 5 Architektur und Kunst: Kontext
Jahrgang: 2022 und 2023, 18 Studierende
Projektleitung: Prof. Willem-Jan Beeren
Konzept: In der Projektwoche werden verschiedene temporäre Interventionen konzipiert und umgesetzt, die ortsspezifische Qualitäten aufgreifen und künstlerisch inszenieren. Es geht nicht um die Vermittlung konkreter Planungs- bzw. Bauabsichten seitens der Projektträger, sondern um die Weckung von Neugier auf dieses Neuland mit spannenden und vielfältigen Erlebnissen, um die Sensibilisierung für Themen, für die das Projekt „Neue Stadtgärtnerei“ steht und um die niederschwellige Aktivierung von bürgerschaftlichem Engagement für die gemeinsame Projektentwicklung. Am Ende der Woche wird die interessierte Öffentlichkeit eingeladen, das Gelände entlang der Interventionen im Rahmen von Führungen kennen zu lernen und zu entdecken.
Über die Alanus Hochschule und den Fachbereich Architektur
Die Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft ist eine staatlich anerkannte Kunsthochschule in freier Trägerschaft in Alfter bei Bonn. Unter ihrem Dach vereint die Hochschule Studiengänge aus den Bereichen Architektur, Bildende Kunst, Schauspiel, Eurythmie, künstlerische Therapien, Pädagogik, Philosophie und Wirtschaft. Wichtiger Teil des Konzepts der Alanus Hochschule ist die Begegnung von Kunst und Wissenschaft. Das Studienangebot bietet in seiner Kombination die Chance des Dialogs und der gegenseitigen Inspiration der unterschiedlichen Fachrichtungen in interdisziplinären Projekten.
Der Fachbereich Architektur steht für eine Alternative zum herkömmlichen Architekturstudium: Im dreijährigen grundständigen Bachelor sowie dem darauf aufbauenden zweijährigen Masterstudiengang wird interdisziplinär, intensiv und integral in kleinen Jahrgangsgruppen (circa 30-35 Studierende) zusammengearbeitet. Das Projektstudium ist eingebettet in zahlreiche Wahlangebote von Themen aus Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft.
Über die Montag Stiftung Urbane Räume
Die Montag Stiftung Urbane Räume gAG ist unabhängig und gemeinnützig. Sie gehört zur Gruppe der Montag Stiftungen in Bonn. Im Sinne des Leitmotivs der Stiftungsgruppe „Handeln und Gestalten in sozialer Verantwortung“ engagiert sich die Montag Stiftung Urbane Räume als unabhängige Partnerin von Kommunen, Verbänden und zivilgesellschaftlichen Initiativen dort, wo Stadtteile von besonderen sozialen und ökonomischen Rahmendbedingungen geprägt sind. Die Idee des Prinzips Initialkapital für eine chancengerechte Stadtteilentwicklung ist, durch Investition in eine Immobilie dauerhaft eine soziale Rendite zu erzielen, die für gemeinnützige Vorhaben im Viertel verwendet wird. Die Überschüsse, die durch Bewirtschaftung der Immobilie entstehen, kommen lokalen Akteur*innen zugute, die sich für das Gemeinwohl engagieren. Diesen Ansatz realisiert die Montag Stiftung Urbane Räume seit 2014 mit der Samtweberei in Krefeld. 2016 folgte das Projekt FreiFeld in Halle (Saale). Seit 2018 ist die Montag Stiftung Urbane Räume mit dem Projekt BOB CAMPUS in Wuppertal und mit der KoFabrik in Bochum aktiv. 2020 wurde das fünfte Projekt HONSWERK in Remscheid gestartet und 2022 die Wiesenwerke im ehemaligen Gold-Zack-Werk in der Wuppertaler Nordstadt, Quartier Mirke.
Über die Montag Stiftungen
Die Montag Stiftungen sind eine unabhängige und gemeinnützige Stiftungsgruppe in Bonn. Zu ihr gehören die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, die Montag Stiftung Urbane Räume, die Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft und die Montag Stiftung Denkwerkstatt. Im Sinne des Leitmotivs „Handeln und Gestalten in sozialer Verantwortung“ arbeiten die Stiftungen jeweils operativ eigenständig und projektbezogen in den Handlungsfeldern Pädagogische Architektur, Chancengerechte Stadtteilentwicklung, Teilhabe in der Kunst, Bildung im digitalen Wandel, Zukunftskonzepte und Inklusive ganztägige Bildung.
Die Carl Richard Montag Förderstiftung als Dachstiftung und Eigentümerin des Stiftungsvermögens finanziert die projektbezogene Stiftungsarbeit im Sinne des Stifters Carl Richard Montag. Unterstützt wird sie von der Montag Stiftung Denkwerkstatt als Impulsgeberin und Ideenschmiede, die auch die strategische Beratung sowie die übergeordnete Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der Stiftungsgruppe verantwortet.