Made in Rheydt [2020]
Textile Geschichten von gestern und heute
Im Sommer 2019 hat die Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft von Juni bis Anfang September alle Menschen in Mönchengladbach-Rheydt im Rahmen des Projektes Neuland eingeladen, verschiedenste Textilien in ein Ladenlokal auf der Hauptstraße zu bringen, um daraus gemeinsam einen Teppich zu weben. Über diesen Zeitraum entstand so ein 32 Meter langer und 2,50 Meter breiter Teppich, der sich am Ende des Projektes seinen Weg in die Hauptstraße bahnte.
Alle Geschichten zu den abgegebenen Textilien wurden in einer Kurzfassung mit einer Stoffprobe dokumentiert. An den Wänden des Ladenlokals entstand ein Stoffarchiv aus über 400 Archivkarten, das kleine und große Stücke des Lebens umfasst: Erinnerungen an den letzten Urlaub, alten Bettlaken, noch tragbaren Hosen, lange vergessenen Kostümen, verstorbenen Verwandten.
Hinter jedem Stück Stoff steht die Geschichte eines Menschen. Diese Geschichten verweben sich in Form der Textilien in einen Teppich, in dem sie gut aufgehoben sind.
Was geschieht nach Projektende mit einem solchen Teppich und mit der Sammlung der Geschichten? Dass der Teppich auch über das Projektende hinaus zu sehen sein und einen Anlass bieten soll miteinander ins Gespräch und in einen gemeinsamen Schaffensprozess zu kommen, war allen Projektbeteiligten wichtig.
Das TextilTechnikum im Monforts Quartier bot dafür die ideale Voraussetzung. Hier waren Teppich und Stoffarchiv vom 20.9.2020 bis zum 30.06.2021 zu sehen. Ein vielfältiges Workshop- und Veranstaltungsprogramm lud ein, sich den Teppich, die verwendeten Materialien sowie das TextilTechnikum genauer anzuschauen und selbst gestalterisch aktiv zu werden.
Ausstellungsort: TextilTechnikum
Im TextilTechnikum im Monforts Quartier, einer ehemaligen Textilmaschinenfabrik an der Schwalmstraße 301, wird die Textilmaschinensammlung der Stadt Mönchengladbach der Öffentlichkeit präsentiert. Über viele Jahre wurden Webstühle, Spinnmaschinen und andere Gerätschaften aus alten Textilfabriken zu einer einzigartigen Sammlung zusammengetragen. Diese Zeugnisse der textilen Vergangenheit werden nicht nur einfach aufbewahrt, sondern auch restauriert und wieder gangbar gemacht.
Wir danken den Künstlerinnen, Künstlern und Kunstvermittlerinnen Theresa Herzog, Armin Kaster, Stefanie Klingemann, Axel Schweppe und Sabine Westerwelle für die Entwicklung der Workshopformate. Wir danken dem Schloss Rheydt und dem TextilTechnikum für die Zusammenarbeit, der Gastronomie Kette&Schuss, dem noi! Event & Catering und dem Kulturbüro MG für ihre wertvolle Unterstützung des Projektes.