Resonanzen on tour [2020-2022]
Unser wanderndes und partizipatives Kunstprojekt „Resonanzen on tour“ ist auf drei Jahre angelegt. Es startete 2020 im nordrhein-westfälischen Mönchengladbach-Rheydt nahe der niederländischen Grenze und wanderte 2021 an die Ostseeküste nach Greifswald. Dritter Projektstandort war im Jahre 2022 die im Dreiländereck gelegene Stadt Pirmasens sein.
Warum Resonanzen?
Resonanzen sind Widerklänge: Töne und Schwingungen, die ankommen, durchklingen, zurückkommen. Es ist das Urbild der Kommunikation und ein Grundprinzip von Menschen in Beziehung, auch über das Hörbare hinaus. Resonanzen sind dabei nicht einfach nur da. Wir können sie selbst auslösen, verändern, weiterleiten, etwas Neues entstehen lassen. Nicht nur in Zeiten einer globalen Pandemie stellen sich neue und drängende Fragen zur Resonanzfähigkeit unserer Körper und zur Transformationsfähigkeit unserer Gesellschaft. Denn Gemeinschaft ist immer ein aktives Gestalten, ein gemeinsames Produzieren und Zusammenklingen von Vielen.
Wie kann Gemeinschaft klingen?
Das Projekt der Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft lud Menschen zum Entdecken und Mitgestalten ein: Was hören, fühlen und sehen wir im Miteinander an unseren Lebensorten? Während der Projektzeiten gab es ein vielfältiges Angebot an künstlerischen Aktionen, die offen und kostenfrei für alle Interessierten sind.
Wie fängt man Resonanzen ein?
Um Resonanzen vor Ort einzufangen, hat die Kölner Künstlerin Nicola Schudy im Auftrag und in Kooperation mit der Stiftung für das mehrjährige Projekt die begehbare und mobile Skulptur „Kauri“ entwickelt, die während des Projektvorhabens gemeinsam erbaut wird. Die Grundfläche von 4 x 4 Metern und die geflochtene, durchlässige Hülle ermöglichen einen geschützten Raum für Gedanken und Gespräche. Kauri lebt von der Kommunikation, die in, um, vor und mit ihr stattfindet und vor allem vom Mitgestalten. Sie kann während des Projektes ständig verändert werden und bietet einen Freiraum für spontane Nutzungen.
Die Skulptur wurde 2020 in einem öffentlichen Park in Rheydt erstmals erprobt („Rheydter Resonanzen“) und 2021 im Stadtteil Schönwalde in Greifswald über einen Zeitraum von mehreren Wochen mit ganz unterschiedlichen Menschen aller Altersstufen erbaut und bespielt („Greifswalder Resonanzen“): es gab vor Ort Konzerte, Workshops, spontane Einfälle, Schulklassen und einzelne Besuchende, die den jeweiligen öffentlichen Raum als einen Ort des gemeinschaftlichen Handelns und Gestaltens sichtbar, hörbar und erfahrbar machten. Dabei wurden lokale Künstlerinnen und Künstler genauso einbezogen wie Anwohnende, soziale, kirchliche und kulturelle Einrichtungen. Im Jahr 2022 wurde die Skulptur adaptiert und breitete sich in Form mehrerer kleinerer Skulpturen im öffentlichen Raum in Pirmasens aus. Gemeinsam mit Anwohnenden, Interessierten und Studierenden wurde das Flechtprinzip der "Kauri" an Orten des öffentlichen Lebens von Pirmasens genutzt um standortbezogene, temporäre Skulpturen zu entwickeln. Die Kauris fungierten weiterhin als Resonanzraum: Sie waren Anlass um ins Gespräch über persönliche und stadtgeschichtliche Anekdoten zu kommen.
"Und was ist Kauri in Schönwalde?"
(Plakat der "Greifswalder Resonanzen" 2021)
"Was erzählen die Steine von Pirmasens?"
(Plakat der "Pirmasenser Resonanzen" 2022)
Die Resonanzen welche mit und durch "Kauri" in 3 Jahren in 3 Städten eingefangen wurden, finden sich jeweils auf den folgenden Seiten:
"Rheydter Resonanzen", "Greifswalder Resonanzen" und "Pirmasenser Resonanzen".
Weitere Anekdoten, Erfahrungen und Erkenntnisse der Resonanzen on tour finden sich auf unserem BLOG sowie Instagram.