

Krebelshof
Neue Perspektiven für den denkmalgeschützten Vierkanthof
Die Montag Stiftung Urbane Räume prüft derzeit, ob und wie der Krebelshof in Köln-Worringen einschließlich des rund 12.000 Quadratmeter großen Außengeländes als Projekt der chancengerechten Stadtteilentwicklung nach dem Initialkapital-Prinzip entwickelt werden kann. Die Entwicklung erfolgt in Zusammenarbeit mit der Stadt Köln und der Gesellschaft für Urbane Jugendarbeit (GUJA), die Teile des Krebelshofs derzeit nutzt und auch künftig nutzen wird.
Der Krebelshof ist ein historischer Vierkanthof in Köln-Worringen. Lange Zeit war der Hof als lokaler Ausflugs- und Veranstaltungsort bekannt. Heute finden in Teilen des Hofs verschiedene Angebote für Kinder und Jugendliche statt. Die restlichen Gebäudeteile stehen überwiegend leer. Aufgrund fehlender finanzieller Ressourcen konnten seit vielen Jahren keine größeren Instandsetzungsmaßnahmen mehr durchgeführt werden, die Gebäudesubstanz hat stark gelitten.
Wenn technisch und wirtschaftlich machbar, will die Montag Stiftung Urbane Räume auf Basis einer gemeinsam mit der Stadt und Engagierten entwickelten Vision das Gebäude im Erbbaurecht von der Stadt Köln erwerben und nach dem Initialkapital-Prinzip entwickeln. Ziel ist es, das denkmalgeschützte Gebäude und das dazugehörige Gelände langfristig zu sichern und gemeinwohlorientiert weiterzuentwickeln.
Die im April 2025 fertiggestellte Quartiersanalyse zeigt bereits: Worringen und Roggendorf/Thenhoven brauchen mehr Orte für Begegnung, Mitgestaltung und lokale Versorgungsangebote. Der Krebelshof könnte mit neuen Nutzungsideen – etwa als „offener Gemeinschaftshof“ – wichtige Bedarfe im Kölner Norden abdecken.
Die geplanten Nutzungen orientieren sich an den Potenzialen und Grenzen der denkmalgeschützten Bausubstanz. Einige Nutzungsideen sind aufgrund ihrer Anforderungen an Raumgrößen und baulichen Standards nicht ohne erhebliche Eingriffe in die landwirtschaftlich geprägte Struktur umsetzbar. Der aktuell geringe Sanierungsstand der Gebäude macht umfassende Instandsetzungsmaßnahmen notwendig. Um diese langfristig zu ermöglichen, ist ein tragfähiges Nutzungskonzept erforderlich.
Ein intensiver Austausch zwischen der Stadt Köln, der GUJA und der Stiftung in den Jahren 2021 bis 2023 zur Zukunft des Krebelshofs wurde parteiübergreifend begleitet und von der Politik auf Kommunal-, Verwaltungs- und Bezirksebene unterstützt. Um ein Projekt nach dem Initialkapital-Prinzip am Krebelshof zu ermöglichen, wurde am 07.12.2023 im Rat der Stadt Köln die Bestellung eines Erbbaurechts am Krebelshof beschlossen.
In verschiedenen Formaten waren Akteure und Anwohner*innen 2024 zur Mitgestaltung und zum Diskutieren in den Krebelshof eingeladen, sodass die lokalen Perspektiven in die weitere Konzeption einfließen und im Stadtteil verankert sind.
Im April 2025 wurde die Quartiersstudie für den Krebelshof als Ergebnis verschiedener Beteiligungsformate und einer umfangreichen Bestandsanalyse veröffentlicht. Für die Nutzung der Räume wurden drei mögliche Handlungsfelder identifiziert:
- Räume für vielfältige Begegnungen und Austausch
- Kooperatives Lernen, z.B. durch Jugendarbeit und interkulturelles, intergenerationelles Lernen
- Lokale Angebote, z.B. durch bedarfsgerechte Wohn- und Gewerberäume
Neben der Quartiersanalyse wird derzeit eine bauliche Machbarkeitsstudie durchgeführt. Diese klärt die technische, wirtschaftliche und rechtliche Machbarkeit und zeigt, wie das Projekt baulich umgesetzt werden kann. Dabei wird auch geprüft, inwiefern sich die möglichen Handlungsfelder der Quartiersanalyse im Gebäudebestand umsetzen lassen.
Ob die Montag Stiftung Urbane Räume den Krebelshof nach dem Initialkapital-Prinzip entwickeln und sich langfristig im Quartier engagieren wird, steht voraussichtlich im Herbst 2025 fest.
2025
- Quartiersanalyse zeigt die (sozial-)räumlichen und nutzungsspezifischen Strukturen und Gegebenheiten im Umfeld des Krebelshofs auf und gibt erste mögliche Handlungsfelder für Zukunftsvisionen.
2024
- Hofwerkstatt im Krebelshof: Nachbar*innen, Interessierte und Engagierte konnten sich in thematischen Workshops zur räumlichen Nutzung und deren Anforderungen einbringen. Auch gab es einen gemeinsamen Rundgang, bei dem weitere Nutzungsideen gesammelt wurden.
- Aufsuchende Beteiligung im Quartier: Im November wurden Gespräche mit Bewohner*innen der angrenzenden Stadtteile geführt. Dabei ging es darum, mehr über ihr Wohnumfeld, ihre Lebensrealität und ihre Wünsche zu erfahren.
- Akteurswerkstatt: Im September trafen sich rund 30 engagierte Personen aus der Nachbarschaft zu einem gemeinsamen Workshop. Ziel war es, erste Ideen für die zukünftige Entwicklung des Krebelshofs zu sammeln.
2023
- Start der konkreten Projektuntersuchung
- Um ein Projekt nach dem Initialkapital-Prinzip auf dem Krebelshof zu ermöglichen, wurde am 07.12.2023 im Rat der Stadt Köln die Bestellung eines Erbbaurechts für den Krebelshof beschlossen.
2021
- Erste Gespräche zur Zukunft des Krebelshofs mit der Bezirksvertretung, dem Trägerverein und der Ratsfraktion.
- Petition für den Erhalt des Krebelshofs
Nutzungen im Krebelshof
Sie wissen, was Worringen und Roggendorf/Thenhoven braucht? Sie haben Ideen, wer Träger*in bzw. Mieter*in sein könnte? Melden Sie sich bei uns!
Nach dem Initialkapital-Prinzip stellt die Stiftung das Gebäude und dessen Verwaltung zur Verfügung, wird aber nicht selbst Betreiberin der verschiedenen Nutzungen, sondern sucht Mietende.
Nutzungsansätze könnten neben der vorhandenen Jugendeinrichtung beispielsweise sein:
- Orte der Begegnung, etwa Gastronomie, kulturelles Angebot
- Angebote für Familien, etwa Geburtsvorbereitungskurse, Seminare, Tagespflege
- Versorgungsangebote, etwa Arztpraxen, Gesundheits- und Pflegedienstleistungen, sozialen Beratungsdienstleistungen, Sportkurse, Einzelhandelsflächen wie ein Hofladen, ein Unverpacktladen oder die Essensverteilung
- Wohnnutzungen für vielfältige Lebenskonstellationen,
- Arbeitsort mit Co-Working und Büroflächen
- Handwerk, wie Werkstätten und Ateliers
- Weiterbildungsangebote, wie Seminare, Kurs- und Fortbildungsangebote oder beruflicher Qualifizierung
- Umweltbildung
Engagement rund um das Projekt
Sie wollen keine Flächen mieten, fänden aber einen neuen gemeinwohlorientierten Ort für Worringen und Roggendorf/Thenhoven toll? Sie haben schon Ideen, was selbst Sie selbst dort anbieten könnten?
Bis die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein werden, dauert es noch ein paar Jahre. Aber das Projekt lebt von zivilgesellschaftlichem Engagement rund um die Nutzung und Mitgestaltung der Gemeinwohlflächen im Innenhof und den Freiflächen sowie weiterer Angebote. Sie können sich mit Ihren eigenen gemeinnützigen Angeboten im Projekt einbringen.
Melden Sie sich bei uns und wir schauen gemeinsam, was möglich ist.
Kontakt
Caroline Thaler, Projektentwicklerin der Montag Stiftung Urbane Räume
Kontakt: c.thaler(at)montag-stiftungen.de