Architektur-Wettbewerb in Remscheid entschieden
Neubau der HONSWERKSTATT
Am 24. März 2022 wurde der eingeladene Architekturwettbewerb für den Neubau einer offenen Stadtteilwerkstatt im Rahmen des Stadtteilentwicklungsprojekt HONSWERK entschieden. Die als innovative Gemeinbedarfseinrichtung für handwerklich-gestalteri sche Bildung konzipierte HONSWERKSTATT wird rund 1,74 Mio. Euro kosten, für das Pro jekt will die Stadt Städtebaufördermittel beantragen. Der erstplatzierte Entwurf des Ar chitekturbüros Wolfgang Zeh (Köln) überzeugte die Jury durch pragmatische Klarheit und räumliche Wandelbarkeit.
In Remscheid entwickelt die Montag Stiftung Urbane Räume gAG aus Bonn gegenwärtig mit dem HONSWERK ihr fünftes Projekt nach dem lnitialkapital-Prinzip für eine chancengerechte, gemeinwohlorientierte Stadtteilentwicklung.
Erstmalig konnte die Stiftung dabei ein kommunales Wohnungsbauunternehmen als Erbbau rechtsgeberin gewinnen, die GEWAG Wohnungsaktiengesellschaft Remscheid. Als weitere, starke Entwicklungspartnerin ist die Stadt Remscheid dabei.
Ziel des Projektes ist es, in einer alten Arbeitersiedlung mit hohem Leerstand guten, bezahl baren Wohn- und Gewerberaum im Bestand und neue Chancen für die dort lebenden Men schen zu schaffen. Zudem soll zusammen mit Engagierten aus dem Stadtteil ein Ort für ge meinschaftliches Lernen, Handwerken und Gestalten konzipiert und aufgebaut werden: die HONSWERKSTATT.
Diese Stadtteilwerkstatt soll als Neubau anstelle dreier abrissreifer Siedlungshäuser entste hen und über Städtebaufördermittel und einen kommunalen Eigenanteil finanziert werden. In dem Gebäude soll unter anderem mit dem ,Tool-Lab' ein außerschulischer Lernort etabliert werden, in dem Heranwachsende aus dem Bergischen Städtedreieck durch praktische Lern angebote die Attraktivität von Berufsfeldern im Handwerk erfahren und ausprobieren können. Zudem soll die HONSWERKSTATT ein multifunktional nutzbares Haus sein, das der gesamten Nachbarschaft offensteht.
Um die beste Lösung für diese Bauaufgabe zu finden, lobte die Projektgesellschaft Urbane Nachbarschaft Honsberg gGmbH Ende 2021 einen beschränkten Wettbewerb aus. Im Span nungsfeld von ressourcenschonender Bauweise, räumlicher Wandelbarkeit und engen Budgetgrenzen waren fünf Büros aufgefordert, einen Werkstattneubau zu entwerfen. Dieser sollte vor allem genügend Freiräume für die spätere Aneignung durch verschiedene Nutzer gruppen bieten.
Unter Vorsitz von Prof.'in Anne-Julchen Bernhardt tagte am 24.03.2022 das Preisgericht, dem auch der Oberbürgermeister der Stadt Remscheid, Burkhard Mast-Weisz, angehört. In öffent licher Sitzung legte es aus den Arbeiten der Büros Medine Altiok Architektur (Aachen/ Zürich), Aretz Dürr Architektur (Köln), endboss (Hannover), Wolfgang Zeh Architekt (Köln) und Max Otto Zitzelsberger Architekt BDA (München) eine Rangfolge fest.
Nach langer und intensiver Preisgerichtssitzung fiel die Wahl auf die Arbeit von Wolfgang Zeh als Gewinner des ersten Preises. Der selbstbewusste und kompakte Baukörper zeichnet sich durch Multifunktionalität aus und erlaubt verschiedene Möglichkeiten der Nutzung und Aneig nung - auch durch mehrere Nutzergruppen. Auf zweieinhalb Geschossebenen entstehen klar zonierte Bereiche für unterschiedlichste Aktivitäten. Das Räumgefüge arbeitet klug mit der Hanglage und biete auch eine barrierefreie Erschließung in Form einer Rampenanlage im Au ßenraum.
Den zweiten Rang belegte die Arbeit des Hannoveraner Bürosendboss mit einer Arbeit, die im Sinne von slow architecture auf einen kokreativen Bauprozess mit Menschen aus dem Quartier setzt. Entwurfsbestimmendes Element ist hier eine Freiraum-Rampe, die den Werkstattneu bau mit dem einzubeziehenden Altbauteil auf der höher gelegenen Siemensstraße verbindet. Im Neubauteil wird der Raum unterhalb des Rampenbauwerks intelligent als Rückgrat die nender Räume genutzt.
Aufgrund der durchweg sehr hohen Qualität der eingereichten Beiträge entschied das Preis gericht, die Arbeiten von Medine Altiok sowie von Aretz Dürr und Max-Otto Zitzelsberger mit einem Ankauf zu bedenken.
Über die Montag Stiftung Urbane Räume
Die Montag Stiftung Urbane Räume gAG ist eine unabhängige gemeinnützige Stiftung und gehört zur Gruppe der Montag Stiftungen in Bonn. Im Sinne des Leitmotivs der Stiftungsgruppe „Handeln und Gestalten in sozialer Verantwortung“ engagiert sich die Montag Stiftung Urbane Räume als unabhängige Partnerin von Kommunen, Verbänden und zivilgesellschaftlichen Initiativen dort, wo Stadtteile von besonderen sozialen und ökonomischen Rahmendbedingungen geprägt sind.
Über die Montag Stiftungen
Die Montag Stiftungen sind eine unabhängige und gemeinnützige Stiftungsgruppe in Bonn. Zu ihr gehören die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, die Montag Stiftung Urbane Räume, die Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft und die Montag Stiftung Denkwerkstatt. Im Sinne des Leitmotivs „Handeln und Gestalten in sozialer Verantwortung“ arbeiten die Stiftungen jeweils operativ eigenständig und projektbezogen in den Handlungsfeldern Pädagogische Architektur, Chancengerechte Stadtteilentwicklung, Teilhabe in der Kunst, Bildung im digitalen Wandel, Zukunftskonzepte und Inklusive ganztägige Bildung.
Die Carl Richard Montag Förderstiftung als Dachstiftung und Eigentümerin des Stiftungsvermögens finanziert die projektbezogene Stiftungsarbeit im Sinne des Stifters Carl Richard Montag. Unterstützt wird sie von der Montag Stiftung Denkwerkstatt als Impulsgeberin und Ideenschmiede, die auch die strategische Beratung sowie die übergeordnete Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der Stiftungsgruppe verantwortet.