Honsberg, Remscheid

Neue Projektgesellschaft geht an den Start - Urbane Nachbarschaft Honsberg

Ⓒ Robert Winterhager
Remscheid, Honsberg

Urbane Nachbarschaft Honsberg startet

Ein wichtiger Meilenstein ist erreicht: Die gemeinnützige Projektgesellschaft Urbane Nachbarschaft Honsberg gGmbH ist gegründet. Unter der Leitung von Dr. Robert Winterhager soll in Remscheid das fünfte Projekt des Programms „Initialkapital (INKA) für eine chancengerechte Stadtteilentwicklung“ der Montag Stiftung Urbane Räume auf den Weg gebracht werden.
 

Der Honsberg – oft unterschätzt, doch von Bewohnern geliebt

Der Stadtteil Honsberg liegt, von Bachtälern umsäumt, im Süden von Remscheid. Trotz idyllischer Lage leidet die alte Arbeitersiedlung unter hohem Leerstand und einem stadtweit schlechten Ruf. Die Bewohnerinnen aber lieben ihren Stadtteil und den Siedlungsbau aus den 1920er Jahren. Im Zuge des Förderprogramms Stadtumbau West wurden dort bereits zahlreiche gute Projekte umgesetzt. Die Kulturwerkstatt Ins Blaue bringt neue, kreative Impulse in den Stadtteil.

Das Initialkapital-Projekt möchte einen weiteren Baustein hinzufügen und so zur sozial behutsamen und chancengerechten Stadtteilentwicklung des Honsbergs beitragen. Damit diese gelingen kann, setzen sich die Montag Stiftung Urbane Räume und die Urbane Nachbarschaft Honsberg vier Ziele:

  1. Miteinander leben - Mehr Verständnis und Austausch zwischen den verschiedenen Stadtteil-Communities
  2. Mehr Bildungskapital für Kids bereitstellen - Bessere Zukunftschancen durch mehr Bildungskapital für Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Familien
  3. Bessere Teilhabe von Frauen und Mädchen ermöglichen - Mehr gesellschaftliche und wirtschaftliche Teilhabe von Frauen und Mädchen, insbesondere von solchen mit Zuwanderungshintergrund
  4. Produktive Stadtteilgemeinschaft formen - Menschen aller Altersgruppen und Herkunft in der Entdeckung und Entfaltung ihrer Begabungen und Talente unterstützen und zur gemeinsamen Gestaltung ihrer Lebensumwelt (Wohnung, Haus, Garten, öffentlicher Raum) befähigen
     

„Als gebürtiger Remscheider bin ich sehr glücklich, dass wir nun unsere Projektgesellschaft Urbane Nachbarschaft Honsberg gGmbH gegründet haben. Jetzt kommt es darauf an, dass wir gemeinsam mit der GEWAG und der Stadt Remscheid als Entwicklungspartnern ein tolles, umsetzbares Projekt auf die Beine stellen. Das wird ein hartes Stück Arbeit, aber ich freue mich drauf, den Leerstand und die Freiräume mit Ideen und Aktivitäten zu füllen.“  Robert Winterhager


Das geplante Initialkapital-Projekt Honsberg

Im Südosten des Stadtteils gibt es alte, großenteils leerstehende Immobilienbestände der GEWAG Wohnungsaktiengesellschaft Remscheid. Hier prüfen GEWAG und Urbane Nachbarschaft Honsberg, wie durch eine kooperative und gemeinwohlorientierte Immobilienentwicklung neue, attraktive Formen des Wohnens und Arbeitens auf dem Honsberg geschaffen werden können.

Zudem ist ein neuer Gemeinwohlbaustein mit dem Arbeitstitel „HonsWerk“ vorgesehen. Diese könnte verschiedene Angebote für die Menschen im Stadtteil und ganz Remscheid umfassen. In Untersuchung sind zurzeit Ideen wie eine Lernwerkstatt für Kinder und Jugendliche, ein Frauenbildungshaus sowie ein offener Stadtteilgarten am Lobachhang.

Insgesamt könnte das Projekt nach derzeitigem Stand rund 7.800 m² Grundstücksfläche und zahlreiche alte Siedlungsbauten mit etwa 40 Wohneinheiten sowie zwei Büro-Gemeinschaftshäusern umfassen. Überschüsse aus den Wohn- und Gewerbekomponenten der Entwicklung sollen vollumfänglich der engagierten Gemeinwesenarbeit und dem neuen Gemeinwohlbaustein im Stadtteil zugutekommen.


Nächste Schritte: Vor Ort gemeinsam aktiv werden

Nach der Gründung der gemeinnützigen Projektgesellschaft Urbane Nachbarschaft Honsberg soll nun in der zweiten Jahreshälfte 2020 ein Projektbüro im Stadtteil eingerichtet und besetzt werden. Es ist Anlaufstelle für die Bewohner und Zentrale für alle weiteren Aktivitäten – beispielsweise für erste Workshops im Herbst mit den Bewohnerinnen und Akteuren im Stadtteil.

Bereits im Sommer werden die ersten positiven Ergebnisse aus einer Machbarkeitsstudie vertieft und durch weitere Untersuchungen auf eine breitere Basis gestellt.

Zur Umsetzung beabsichtigen die Montag Stiftung Urbane Räume, die GEWAG und die Stadt Remscheid eine Entwicklungspartnerschaft zu bilden, bei der jeder Partner einen fairen Anteil zum Gelingen des INKA Projekts beiträgt.