Besuch der Bonner Projektschulen und erstes Arbeitsgruppentreffen
Qualitätsoffensive Ganztag Bonn
In Bonn startete die Qualitätsoffensive Ganztag im Sommer 2019. Mit dabei sind sechs Offene Ganztagsgrundschulen: Bernhardschule, Matthias-Claudius-Schule, Schlossbachschule, Bodelschwinghschule, GGS Om Berg und Karlschule. Externe Prozessbegleitungs-Tandems unterstützen die Projektschulen im Aufbau von Organisations- und Kommunikationsstrukturen. Der qualitative Ausbau der pädagogischen Angebote im Ganztag und eine multiprofessionelle Teamstruktur stehen dabei, mit Blick auf den Rechtsanspruch auf Ganztag, der im Jahr 2025 in Kraft treten soll und dem damit verbundenem Fördervorhaben des Bundes [1], im Fokus.
Die Projektschulen
In den vergangenen Wochen haben wir fünf Bonner Projektschulen besucht. Leitungsteams, pädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte vor Ort haben uns Einblicke in den Alltag der Offenen Ganztagsgrundschulen gegeben. Unser Fazit: Alle Beteiligten gehen mit großem Engagement und Motivation und einer kollegialen und wertschätzenden Haltung im Umgang miteinander in den Prozess.
Ganztag und Raum
Eine Herausforderung, mit der gleich mehrere Projektschulen umgehen müssen, ist die räumliche Situation. Der Umbau der Schulgebäude im laufenden OGS-Alltag ist keine Seltenheit. So ist zum Beispiel die GGS Om Berg erst im Dezember 2019 in ihr neues Schulgebäude gezogen, bei dem ein multifunktionales Raumkonzept umgesetzt worden ist. „Ganztag und Raum“ – Ein Thema, das viele betrifft und dem wir uns bei der 4. OGS-Akademie am 26. März 2020 in Bonn widmen.
Ziele im Prozess
Gemeinsam mit den Prozessbegleitungsteams haben sich die Offenen Ganztagsgrundschulen konkrete Ziele für die Qualitätsentwicklung im Ganztag gesetzt. Eine wichtige Grundlage dafür stellt die Entwicklung einer gemeinsamen Teamkultur von Lehrkräften, pädagogischen Fachkräften und Inklusionsassistentinnen und Inklusionsassistenten dar. Die Einrichtung gemeinsamer Teamräume und die Verständigung über ein gemeinsames Bildungsverständnis sollen diesen Prozess unterstützen und mit Leben füllen. Auch die Entwicklung eines gemeinsamen Raumkonzeptes sowie erste Schritte in Richtung kindorientierter Rhythmisierung vom Vor- bis in den Nachmittag haben sich einige der Projektschulen vorgenommen.
Kommunale Steuerung
Ein wichtiger Baustein der Qualitätsoffensive Ganztag ist die Arbeitsgruppe auf Ebene der kommunalen Steuerung unter Federführung des Bonner OGS-Büros sowie der Schulaufsicht. Am 14. Januar 2020 hat das erste Treffen stattgefunden. Die Arbeitsgruppe setzt sich zum einen aus Mitgliedern der bereits bestehenden kommunalen OGS-Steuergruppe zusammen, zum anderen aus den Schul- und pädagogischen Leitungen der sechs Bonner Projektschulen. Entscheidend sind die multiperspektivische Besetzung dieses Gremiums und der direkte Austausch zwischen der kommunalen Verwaltungsebene, den Trägern der Jugendhilfe und den Akteuren an den Projektschulen.
Aufgabe der Arbeitsgruppe ist es, die Vernetzung unter den Projektschulen auszubauen und das entstehende Prozesswissen aus der Qualitätsoffensive Ganztag in die Fläche zu tragen. So können die Erfahrungen aus der exemplarischen Entwicklung der Projektschulen weitergegeben werden, um damit andere Offene Ganztagsgrundschulen im Prozess zu unterstützen. Weitere Ziele sind langfristige, strukturelle Veränderungen im Bildungssystem, ausgehend von den Themen, Bedarfen und Erkenntnissen, die im Zuge der Prozessbegleitung an den sechs OGSen sichtbar werden. Das nächste Treffen der Arbeitsgruppe findet im April 2020 statt und ein erstes Vernetzungstreffen für alle Bonner OGSen ist bereits für Juni 2020 geplant. Die „Qualitätsoffensive Ganztag“ startet damit in Bonn mit voller Kraft in das Jahr 2020!
[1] Bundesministerium für Bildung und Forschung: Pressemitteilung 134/2019: Wichtiger Schritt auf dem Weg zum Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter:
www.bmbf.de/wichtiger-schritt-auf-dem-weg-zum-rechtsanspruch-auf-ganztagsbetreuung-im-grundschulalter (14.02.2020)