Pirmasenser Resonanzen gehen in die zweite Phase
Geschichten werden zu Skulpturen aus Pflastersteinen
Die Vielfalt der Menschen von Pirmasens zeigt sich auch in ihren Geschichten. Wie sehen sie ihre Heimatstadt und was haben sie dort erlebt? Seit Anfang Juni sammeln die Künstlerinnen und Künstler der Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft diese Erzählungen. Diese sind jetzt im Juli Ausgangspunkt für die nächste Projektphase der „Pirmasenser Resonanzen“. Gemeinsam mit den Kunstschaffenden entwickeln die Pirmasenserinnen und Pirmasenser die Geschichten in Zukunftsmodelle der Stadt. Das sind künstlerische Visionen aus Ton, Gips oder Papier. Mit ihrer Hilfe entstehenden dann steinerne Skulpturen, die wieder in gemeinschaftlicher Arbeit mit den Künstlerinnen und Künstlern aus den Pflastersteinen der Fußgängerzone erschaffen werden. So bewahren die Geschichten die Steine und die Steine die Geschichten von Pirmasens. Dabei sind alle Menschen aus Pirmasens und Umgebung eingeladen, sich mit Ideen, Rat und Tat einzubringen und mitzugestalten.
Programm
Die „Pirmasenser Resonanzen“ finden statt vom 2.6.22 bis zum 31.7.22.
Alle Aktionen sind kostenfrei und offen für alle. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Projektzentrale: Hauptstraße 39, 66953 Pirmasens
Das Programm finden Sie hier: www.montag-stiftungen.de/pirmasenserresonanzen
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„Wir kommen mit vielen ins Gespräch, die fremd sind und hier eine neue Heimat gefunden haben, sagt Ruth Gilberger, die die Stiftung leitet. „Mit anderen, die fremd sind und sich immer noch fremd fühlen. Und mit denjenigen, die Pirmasens schon kannten, als die Fußgängerzone eine repräsentative Flaniermeile war - und die jetzt vor einer großen Transformation steht.“
Für die gemeinsamen Gespräche haben die Menschen vor Ort mit der Stiftung Resonanz-Skulpturen, sogenannte „kauris“ gebaut. Die laubenartigen Strukturen stehen als Blickfänger und Ort des Austauschs mitten in der Innenstadt:
- am Schusterbrunnen
- am Schlossplatz
- am Forum Alte Post
- Hauptstraße, Ecke Brückengasse
Die Pirmasenser Resonanzen leben von den Ideen und dem Engagement der Menschen. „Wir haben bei all unseren Gesprächen noch niemanden getroffen, der Pirmasens nicht wertschätzt“, ergänzt Gilberger. Und damit noch mehr Menschen beim großen Kunstprojekt mitmachen, gibt es - auf Initiative von Teilnehmenden – die Informationen zum Projekt jetzt auch auf Bärmasensisch!
Hintergrund
Im Juni: Geschichten sammeln
„Kauris“ der Kölner Künstlerin Nicola Schudy sind begehbare Skulpturen, die sie gemeinsam mit Pirmasenserinnen und Pirmasensern baut. Die großen Geflechte bieten wie eine Hütte einen geschützten Raum für Gedanken und Gespräche. An verschiedenen Standorten in der Innenstadt werden sie zur Anlaufstelle für Kommunikation und Aktionen. Was genau rund um diese „Kauris“ stattfindet, entwickeln die Künstlerinnen und Künstler zusammen mit den beteiligten Menschen, Einrichtungen und Initiativen der Stadt.
Im Juli: Visionen in Stein
Aus den Geschichten und Resonanzen der Pirmasenserinnen und Pirmasenser entstehen Skulpturen. Mit der Bremer Bildhauerin Martina Benz können sie experimentell mit Pflastersteinen der Fußgängerzone, aber auch modellhaft mit Ton, Gips oder Papier in der Projektzentrale Ideen und Formen entwickeln, wie Skulpturen der Pirmasenser Zukunft aussehen. So können die Menschen der Stadt ihre Ideen weiterentwickeln und für den Transformationsprozess ihrer Heimat nutzen. Zum Beispiel in Form einer gemeinsam entwickelten Skulptur aus Marmorsteinen, die die zukunftsweisenden Kräfte für Pirmasens sichtbar macht.
Transformation der Pirmasenser Fußgängerzone
Die Fußgängerzone von Pirmasens wurde in den 80er-Jahren von dem Architekturbüro Infra aus Mainz wie aus einem Guss gestaltet. Weißer Marmor ergießt sich seitdem als Wellenmuster aus grafisch angeordneten Pflastersteinen auf einer Länge von über einem Kilometer durch die Pirmasenser Innenstadt. Heute ist die Fußgängerzone ein öffentlicher Raum, der in besonderer Art und Weise vom urbanen Wandel sichtbar betroffen ist und sich mit wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert sieht. Auf der Suche nach einer zukunftsweisenden Transformation der Innenstadt, sieht die aktuelle Stadtplanung eine Umgestaltung der gesamten Fußgängerzone zugunsten eines modernen Umbaus vor.
Über die Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft
Die Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft ist eine unabhängige gemeinnützige Stiftung und gehört zur Gruppe der Montag Stiftungen in Bonn. Sie engagiert sich für eine Verankerung von künstlerischen Ideen, Konzepten und Projekten in einer Gesellschaft, in der jeder Mensch die Möglichkeit hat, die vielfältigen Ausdrucksformen der Kunst kennenzulernen und ihr Potenzial für sich zu entdecken. Sie setzt sich für eine chancengerechte Gesellschaft ein, in der alle Menschen gleichermaßen an allen Kulturgütern teilhaben können. Gemeinsam mit Künstlerinnen, Künstlern und anderen Partnern führt die Stiftung partizipative Kunstprojekte durch, die sich mit gesellschaftlichen Bedingungen auseinandersetzen. Dabei bezieht sie gezielt unterschiedliche Menschen vor Ort in ihrer jeweiligen Lebenswirklichkeit ein.
Über die Montag Stiftungen
Die Montag Stiftungen sind eine unabhängige und gemeinnützige Stiftungsgruppe in Bonn. Zu ihr gehören die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, die Montag Stiftung Urbane Räume, die Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft und die Montag Stiftung Denkwerkstatt. Im Sinne des Leitmotivs „Handeln und Gestalten in sozialer Verantwortung“ arbeiten die Stiftungen jeweils operativ eigenständig und projektbezogen in den Handlungsfeldern Pädagogische Architektur, Chancengerechte Stadtteilentwicklung, Teilhabe in der Kunst, Bildung im digitalen Wandel, Zukunftskonzepte und Inklusive ganztägige Bildung.
Die Carl Richard Montag Förderstiftung als Dachstiftung und Eigentümerin des Stiftungsvermögens finanziert die projektbezogene Stiftungsarbeit im Sinne des Stifters Carl Richard Montag. Unterstützt wird sie von der Montag Stiftung Denkwerkstatt als Impulsgeberin und Ideenschmiede, die auch die strategische Beratung sowie die übergeordnete Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der Stiftungsgruppe verantwortet.
Partizipative Kunstprojekte in der Pandemie
Die Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft beobachtet aufmerksam die Entwicklung rund um das Coronavirus (COVID-19). Im Sinne ihrer gesellschaftlichen Verantwortung möchte sie dazu beitragen, dass die Ausbreitung der Viruserkrankung so weit wie möglich verlangsamt wird. Daher ergreift sie im Interesse der öffentlichen Gesundheit sowie zum Schutz von Teilnehmenden und Mitarbeitenden am Projektstandort in Mönchengladbach-Rheydt alle nötigen Sicherheitsmaßnahmen. Dazu gehören die geltenden Abstandsregeln und Zugangsbeschränkungen, das regelmäßige Händewaschen und Desinfizieren.