„Neuland“: Ein Kunstprojekt zum Mitgestalten
Drei Monate lang laden Künstlerinnen und Künstler auf die Rheydter Hauptstraße ein – um z.B. gemeinsam einen überdimensionalen Teppich für die ehemalige Textilstadt zu weben.
Die Hauptstraße in Mönchengladbach-Rheydt wird im Sommer zum „Neuland“. Neun Künstlerinnen, Künstler und Künstlergruppen erobern die Einkaufsstraße und laden zu gemeinsamen künstlerischen Aktionen ein. Vom 8. Juni bis zum 8. September jeweils mittwochs bis samstags heißen sie zwischen 14:00 und 18:00 Uhr alle Interessierten auf der Hauptstraße in Rheydt willkommen zum Weben, Klingen, Kleben, Schreiben, Erzählen, Schneiden und Malen. Dabei ist das gesamte Angebot kostenlos und offen für alle.
Aufruf an alle Mönchengladbacher
Für zwei der Kunstaktionen rufen die Künstlerinnen und Künstler auf, ab dem 8. Juni eigenes Material in die Hauptstraße 12 mitzubringen oder dort abzugeben. Bei „Ein Teppich für Rheydt“ wird aus alten Tüchern, Stoffen, Wolle, Kleidungsstücken, aber auch Wäscheleinen oder alten Plastiktüten ein Teppich für die ehemalige Textilstadt entstehen. Ein leerstehendes Ladenlokal wird hierfür zu einem überdimensionierten Webstuhl umgebaut.
Mit „Klangbilder Rheydts“ begibt sich das Künstlerduo sculpturetones auf die Suche nach klingenden Gegenständen. Aus diesen gestalten die Künstler und Teilnehmenden gemeinsam bespielbare Klangskulpturen, die zu experimentellen Klangerkundungen ermutigen.
Leerstand eröffnet Freiräume
Gesellschaftliche Veränderungen sorgen in vielen Innenstädten des Landes für Leerstand. Mit den Geschäften verschwindet oft auch das Leben aus den Straßen. Gleichzeitig eröffnen die freien Flächen die Möglichkeit, diese Räume anders zu nutzen. Es entsteht „Neuland“ für gemeinsame künstlerische Aktivitäten. So können sich alle den Raum in der Mitte ihrer Stadt neu aneignen und Neues entstehen lassen.
Tim Cierpiszewski lädt bei „OPEN FLOOR PLAN” ein, mit Klebeband neue Weg zu erschließen und auf diese Weise den Stadtraum mitzugestalten. Oliver Gather fragt bei „Dampf & Dunst - Steam & Haze – Wohnen auf der Hauptstraße“: Wie wohnt es sich in einer Straße, in der es „gespenstisch“ (Rheinische Post) zugehen soll? Seit April wohnt er in der Hauptstraße und lädt regelmäßig zu seinen öffentlichen Wohnzimmertreffen ein, um mit Zeichnungen, Fotos und Filmen die atmosphärischen Qualitäten der Hauptstraße in Rheydt zu erkunden.
„Neuland“ ist ein Projekt der Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft, die bereits im letzten Jahr das partizipative Kunstprojekt „Landschaffen“ im Klinikpark der LVR-Klinik Mönchengladbach verwirklicht hat. Unterstützt wird „Neuland“ vom Quartiersmanagement Rheydt und dem Städtischen Kulturbüro Mönchengladbach.
Programm „Neuland“
8. Juni - 8. September 2019 (Blumensonntag)
immer mittwochs - samstags, 14:00 - 18:00 Uhr
Hauptstraße 12, 41236 Mönchengladbach-Rheydt
- 8.6. - 8.9. (Mi - Sa): Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft – Ein Teppich für Rheydt
- 15.6., 20.7., 17.8.: Oliver Gather – Dampf & Dunst - Steam &Haze.
- 22.06.: Harald »Sack« Ziegler – Echo-Loop
- immer Fr & 5. - 6.7. & 23. - 24.8.: sculpturetones – Klangbilder Rheydt
- 24. - 26.7. & 7. - 9.8.: Armin Kaster – „Schreibort“
- 2. - 3.8.: El Cuco Project – Treffen sich eine Katze und ein Vogel auf der Hauptstraße...
- 22. - 23.08.: Angelika Sinn – Dinge literarisch zum Klingen bringen
- 28. - 31.8.: Tim Cierpiszewski – OPEN FLOOR PLAN
- 4. - 5.9.: Christiane Behr – Neuform
Kostenlos! Keine Anmeldung erforderlich!
Über die Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft
Die Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft ist eine unabhängige gemeinnützige Stiftung und gehört zur Gruppe der Montag Stiftungen in Bonn. Sie engagiert sich für eine Verankerung von künstlerischen Ideen, Konzepten und Projekten in einer Gesellschaft, in der jeder Mensch die Möglichkeit hat, die vielfältigen Ausdrucksformen der Kunst kennenzulernen und ihr Potenzial für sich zu entdecken. Sie setzt sich für eine chancengerechte Gesellschaft ein, in der alle Menschen gleichermaßen an allen Kulturgütern teilhaben können. Gemeinsam mit Künstlerinnen, Künstlern und anderen Partnern führt die Stiftung partizipative Kunstprojekte durch, die sich mit gesellschaftlichen Bedingungen auseinandersetzen. Dabei bezieht sie gezielt unterschiedliche Menschen vor Ort in ihrer jeweiligen Lebenswirklichkeit ein.
Über die Montag Stiftungen
Die Montag Stiftungen sind eine unabhängige und gemeinnützige Stiftungsgruppe in Bonn. Zu ihr gehören die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, die Montag Stiftung Urbane Räume und die Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft. Die Stiftungen arbeiten jeweils eigenständig, operativ und projektbezogen in den Bereichen Inklusion, Digitalisierung im Bildungsbereich, Pädagogische Architektur, Stadtentwicklung, Nachbarschaften und partizipative Kunst. Im Sinne des Stiftungsgründers Carl Richard Montag setzen sich die Montag Stiftungen für eine chancengerechte Alltagswelt ein, an der alle Menschen gleichberechtigt teilhaben können. Das Leitmotiv ihrer gemeinsamen Arbeit lautet: Handeln und Gestalten in sozialer Verantwortung. Dachstiftung der Stiftungsgruppe und Eigentümerin des Stiftungsvermögens ist die Carl Richard Montag Förderstiftung, die von der Denkwerkstatt der Montag Stiftungen unterstützt wird.